Wir sind traurig und wütend
Eine trans* Frau ist von einem jugendlichen Mob zusammengeschlagen worden. Sie wurde beleidigt, erniedrigt, angepöbelt und schwer verletzt. Insgesamt 15 Jugendliche sollen die Transfrau in einer Straßenbahn attackiert haben. Zunächst hat einer von ihnen ihr die Perücke vom Kopf gerissen und dann zugeschlagen, während die anderen ihn anfeuerten. Erst als mutige Menschen eingriffen, ließen sie von ihr ab. Die Transfrau musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.Wir sind traurig und wütend! Die Toten von Oslo und Münster sind keine Einzelfälle.
Die Gewalt gegen trans* Personen nimmt zu. Sogar in Bremen. Unverblümter Hass auf offener Straße, gar unter aller Augen in einer Straßenbahn. Auch hier bei uns im Land Bremen wächst die Gewalt.
Wir können nicht einfach zusehen
Weshalb ist zum Beispiel die Kontaktperson für homo- und transfeindliche Gewalt bei der Bremer Polizei eine seit einem Jahr unbesetzte (halbe) Stelle? Wir schlagen vor, dass mindestens eine weitere halbe Stelle dieser Art geschaffen wird, um einen Ausgleich zu schaffen.In Bremerhaven fehlt eine solche Stelle sogar komplett. Glaubt das Land Bremen etwa, in Bremerhaven gäbe es keine Trans- und Homofeindlichkeit? Ein Fehler! Doch diese fehlende Maßnahme reiht sich ein in eine lange Liste, die ursächlich dafür ist, weshalb sich Bremerhaven nach wie vor als Landesteil zweiter Klasse empfindet.
Allein auf Zivilcourage zu setzen, ist für die Beteiligten lebensgefährlich
Wie Münster vor wenigen Tagen bewies, müssen Menschen, die Zivilcourage zeigen, jederzeit damit rechnen, getötet zu werden. In Münster sind Lesben ebenfalls von pöbelnden Jugendlichen angegriffen worden. Der trans* Mann Malte C. griff beherzt ein und wurde brutal erschlagen. Er musste seinen Mut mit dem Leben bezahlen.
Die Gewalt gegen Trans*Gender muss aufhören!
Die Gewalt gegen Menschen, die eine andere sexuelle Orientierung haben oder eine nicht-normative sexuelle Identität leben, muss aufhören! Es kann nicht sein, dass wir uns unsere mühsam erkämpften Rechte auf Sichtbarkeit und Freiheit von dumpfer Homo- und Transfeindlichkeit und Hass zerstören lassen. Für die Zivilgesellschaft steht unsere Freiheit dafür, wie frei und wie sicher sich alle fühlen können. Denn wer Menschen anpöbelt, weil sie anders sind, ist selbst davon überzeugt, ein wertvollerer Mensch zu sein.
Und diese Art der Überzeugung und Selbstüberhöhung ist es, die Angst macht.Dahinter steht nicht mehr und nicht weniger als die gewalttätige Lust an der Macht, einfach weil es möglich ist.Wir fordern alle Menschen dazu auf, diese Gewalt – diese Queerfeindlichkeit – unverzüglich zu stoppen und auf allen Ebenen abzulehnen und dagegen zu kämpfen.