Wählt Vielfalt und Demokratie!

Zum 92. Jahrestag der Machtübergabe an die Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 warnen wir. Die ganz normale Vielfalt unserer Gesellschaft abschaffen und uns in Einförmigkeit zwingen wollen: Dafür steht die AfD.

Vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall und in mehreren Bundesländern als gesichert rechtsextrem eingestuft, vertritt die AfD diverse antidemokratische Werte. Darunter auch die Vision, die Bevölkerung solle möglichst uniform sein: zum Beispiel „deutsch“ – was auch immer das genau meint, wenn für Bürger*innen mit deutschem Pass und Migrationsgeschichte eine „Remigration“ gefordert wird und Einwanderung in Deutschland seit Jahrhunderten die Realität ist. Auch die Rechte von Menschen mit Behinderungen sollen laut AfD beschränkt werden. Wohl absichtlich beziehen sich Reden etlicher AfD-Politiker wohlwollend auf Parolen der NS-Zeit. Der Gedenktag des 27. Januar hat uns gerade daran erinnert, wohin das letztlich führen kann – zu Massenmord und Krieg.

Auch queerem Leben tritt die AfD grundsätzlich entgegen. Die AfD will die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und das Selbstbestimmungsgesetz abschaffen, außerdem nach russischem Vorbild queere Aufklärung – angebliche „Propaganda“ – beenden, Gelder für Emanzipation streichen und vieles mehr. Nur Familien aus Vater, Mutter und deren Kindern seien die Keimzelle der Gesellschaft, heißt es. Zugespitzt gesagt: „Deutsche“ Frauen sollen „deutsche“, weiße Kinder gebären. Wohl, um die Verschwörungsvorstellung des „Bevölkerungsaustausches“ zu stoppen. Dazu passt, dass Abtreibungen von der AfD abgelehnt werden und dass Frauenemanzipation als „Gender-Wahn“ verunglimpft wird. Dass Alice Weidel in einer lesbischen Beziehung lebt, hat vermutlich nicht mehr zu sagen als die Homosexualität von Ernst Röhm, bis 1934 „Führer“ der SA: die Parteipolitik ist insgesamt anti-queer.

Mit Schrecken haben wir gesehen, wie die AfD und ihr Umfeld politische Gegner*innen beleidigt, angreift und einschüchtert, den Rechtsstaat schwächt, die Zivilgesellschaft – z.B. die Gemeinnützigkeit von Vereinen – infrage stellt und die Demokratie insgesamt lächerlich machen will, wie bei der Konstituierung des Thüringer Landtags Ende September 2024.

Kerstin Gerke, Vorstandsmitglied von Christopher Street Day Bremen + Bremerhaven e.V., ruft dazu auf, zusammenzustehen und für Vielfalt einzutreten. „Wir rufen zu Liebe und Respekt statt Hass auf. Wir rufen dazu auf, bei der Bundestagswahl 2025 ausschließlich demokratische Parteien auf dem Wahlzettel anzukreuzen – also ausdrücklich nicht die AfD. Wir rufen dazu auf, bei der Bundestagswahl 2025 nur Parteien zu wählen, die die bisher erreichte Emanzipation und sichtbare Vielfacht ausbauen wollen.“

Schöner leben ohne Faschisten!

Christopher Street Day Bremen + Bremerhaven e.V.

Hier finden sie die Pressemitteilung als PDF.